Was ist hundsche regel?

Die Hundsche Regel, auch als Hundsche Regel der maximalen Multiplizität bekannt, ist eine Regel, die in der Atomphysik verwendet wird, um den Grundzustand eines Atoms oder Ions mit einer gegebenen Elektronenkonfiguration zu bestimmen. Sie wurde nach dem deutschen Physiker Friedrich Hund benannt.

Die Hundsche Regel besagt im Wesentlichen, dass Elektronen Orbitale so besetzen, dass die Gesamtspinquantenzahl (S) maximiert wird. Dies bedeutet, dass Elektronen zuerst einzelne Orbitale innerhalb eines Subshells besetzen, bevor sie beginnen, Orbitale zu paaren. Wenn mehrere Orbitale das gleiche Energieniveau haben (entartete Orbitale), ordnen sich die Elektronen so an, dass sie die maximale Anzahl ungepaarter Elektronen mit parallelem Spin haben.

Hier sind die Hauptaspekte der Hundschen Regel:

  1. Maximale Multiplizität: <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Maximale%20Multiplizität">Maximale Multiplizität</a> bedeutet, dass der Term mit dem höchsten Wert von S (Gesamtspin) der stabilste ist. Dies resultiert aus der Minimierung der elektronischen Abstoßung und der Erhöhung der Austauschwechselwirkung.

  2. Minimale elektronische Abstoßung: Elektronen, die sich in verschiedenen Orbitalen aufhalten, sind im Durchschnitt weiter voneinander entfernt als Elektronen, die sich im selben Orbital befinden. Dies führt zu einer geringeren Coulomb-Abstoßung.

  3. Austauschwechselwirkung: <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Austauschwechselwirkung">Austauschwechselwirkung</a> ist ein quantenmechanischer Effekt, der die Energie eines Systems durch die Austauschkorrelationen zwischen Elektronen mit gleichem Spin senkt. Dies stabilisiert Zustände mit parallelen Spins.

  4. Gesamtdrehimpuls: Nachdem der maximale Spin festgelegt wurde, wird der Zustand mit dem höchsten Wert des gesamten Bahndrehimpulses (L) bevorzugt.

  5. Gesamtdrehimpuls (J): Schließlich hängt die Energie des Grundzustands von J (Gesamtdrehimpuls, Kombination aus Spin und Bahndrehimpuls) ab. Wenn ein Subshell weniger als halb voll ist, ist der Zustand mit dem niedrigsten J energetisch bevorzugt. Wenn der Subshell mehr als halb voll ist, ist der Zustand mit dem höchsten J energetisch bevorzugt. Wenn er genau halb voll ist, ist L=0 und J=S.

Die Hundsche Regel ist ein nützliches Werkzeug, um die elektronischen Eigenschaften von Atomen und Molekülen zu verstehen und vorherzusagen. Es hilft beispielsweise bei der Bestimmung von magnetischen Eigenschaften, da ungepaarte Elektronen zu Paramagnetismus führen. Die Regel hat jedoch ihre Grenzen und gilt nicht immer perfekt, besonders bei schwereren Atomen oder komplexen Molekülen, wo andere Effekte eine Rolle spielen können.